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Parkplatz Heidentalstraße - Kanzelweg - Bielsteinweg - Mordkuhle - Ruine Lopshorn - Bielstein - Heidental (9,8 km)

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Wanderbericht

Start dieser Wanderung ist ein Parkplatz an der Heidentalstraße im Ortsteil Hiddesen, der sich hinter den letzten Häusern auf der rechten Seite am Waldrand befindet. Das Wetter ist zwar noch diesig, soll aber im Laufe des Tages schöner werden. Unser Ziel ist die Mordkuhle, eine Felsspalte die im Winter Fledermäusen als Schlafplatz dient, später dann am Standort des ehemaligen Jagdschlosses Lopshorn vorbei hinauf zum Bielsteinsender und durch das Heidental zurück zum Parkplatz.

Wir folgen zunächst der Heidentalstraße einige Meter und biegen in einen Trampelpfad ein, der uns kurze Zeit später zum Kanzelweg führt, der sich langsam aber stetig am Scharfnacken (220 m) und Kanzel (351 m) vorbei zum Bielsteinweg hinauf windet. Auch hier sieht man bereits stellenweise Kalksteinbrüche, welche auch die Mordkuhle umgeben. Der Weg ist matschig und ich spüre meine Waden. Die gestrige Wanderung steckt mir noch in den Beinen und der Winterspeck ist wohl auch nicht ganz unschuldig daran. Windhündin Gipsy stört das alles jedoch nicht, sie tobt fröhlich auf und ab.

Bald kreuzt der Bielsteinweg, dem wir nach rechts folgen. Durch die kahlen Äste der Laubbäume hindurch ergeben sich stellenweise schöne Fernsichten über das nahe gelegene Pivitsheide bis nach Lage. Das Wetter hat sich bereits deutlich gebessert und durch den Anstieg ist mir auch nicht gerade kalt. Nun geht es erst einmal wieder leicht bergab bis zum Parkplatz an der Mordkuhle. Kurz vorher biegen wir rechts in den Wald ein, wo wir nach wenigen Metern vor der Mordkuhle stehen. Zwei bis sechs Meter hohe Kalksteinwände umschließen hufeisenförmig eine kleine Senke. Kurz über dem Erdboden zieht sich in der rechten Wand eine Felsspalte in das Kalkgestein. Hier sollen Fledermäuse überwintern aber ich kann nichts entdecken, weder die Tiere noch ihre Hinterlassenschaften. Vermutlich fliegen sie tiefer in den Spalt hinein.

Nach ein paar Fotos geht es weiter, ein paar hundert Meter direkt an der Straße entlang - der Lopshorner Allee, bis eine Schranke den Weg versperrt. Hier beginnt offiziell der Truppenübungsplatz Senne. Das Befahren der Straße ist nur zu bestimmten Zeiten - außerhalb der Schießübungen - gestattet. Es herrscht absolutes Halteverbot und natürlich darf man die Strasse auch nicht verlassen. Der folgende Abschnitt ist also frei erfunden, und die Wegbeschreibung erfolgt natürlich nur anhand von Erinnerungen, denn die Ruine des ehemaligen Jagdschlosses Lopshorn liegt im Sperrgebiet auf britischem Hoheitsgelände, dessen Betreten nicht nur wegen möglicher Blindgänger lebensgefährlich und deshalb strengstens verboten ist. Vor der Schranke gabelt sich die Straße und führt nach rechts zur Augustdorfer Panzerringstraße. Wir gehen jedoch weiter geradeaus, passieren die Schranke und folgen der Straße. Linker Hand liegt dichter Wald, an dessen Rand mächtige Eichen stehen. Rechts erstreckt sich das offene Feld des Truppenübungsplatzes mit vereinzelten Bäumen und Sträuchern, hinter denen die Schießstände liegen. Auf dem zweiten Weg, der rechts in das Feld führt, würde man zur Ruine gelangen. Eine kleine Allee säumt die ersten Meter des Weges, dahinter entdeckt man an der rechten Seite noch einige Mauerreste des ehemaligen Tores und der Meierei. Noch weiter hinten, auf offenem Feld liegen die Überreste des eigentlichen Schlosses. Da es in der Vergangenheit immer wieder als Zielscheibe für Schießübungen herhalten musste, ist wirklich nicht mehr viel zu erkennen. Ich kann jedem nur abraten, das Risiko des Besuchs auf sich zu nehmen. Trotzdem spürt man einen Hauch der Vergangenheit und wenn man einen Moment die Augen schließt, glaubt man beinahe, die donnernden Hufe der vorbeigalloppierenden Senner Pferde zu hören, die hier früher gezüchtet wurden.

Zuück an der Straße geht es nun auf der anderen Seite hinein in den Wald, und nach wenigen Metern hat man das Sperrgebiet auch schon wieder verlassen. Es geht wieder bergauf, und schon bald erhebt sich in der Ferne der Bielsteinsender zwischen den dunklen Fichten, die links und rechts den Weg säumen. Obwohl kaum noch Schnee liegt und die Bäume noch kahl sind, hat dieser Wald bereits jetzt schon einen besonderen Reiz. Der Weg mündet in den Lönspfad, in der Nähe liegen Dreiflußstein, die Ruine des Forsthauses Hartröhren und der Bielstein-Sender auf dem gleichnamigen Gipfel, der mit seinen 401 Metern Höhe zu den höchsten Erhebungen des Teutoburger Waldes gehört. Wir umrunden den Sender und machen uns auf der Rückseite an den Abstieg. Hier führt der Reuterpfad über einen Kamm hinab, der sich links ins Ochsental und rechts ins Heidental hinabsenkt, wo man die ehemalige Försterei und mein Geburtshaus erkennen kann. Dahinter erhebt sich die Grotenburg, auf deren Gipfel das Hermannsdenkmal errichtet wurde. Wir durchqueren das Heidental und haben bald wieder unseren Ausgangspunkt erreicht. Meine neuen Schuhe drücken inzwischen unangenehm und Gipsy ist froh, sich auf ihrem weichen Lager in meinem Kombi ausstrecken zu können. Ich lasse mich in den Fahrersitz fallen, zwar erschöpft aber doch glücklich, wieder ein paar Orte aus meinen Kindheitserinnerungen besucht zu haben.

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Wissenswertes

Die Mordkuhle

In der Nähe des 291 Meter hohen Ufflers liegt die Mordkuhle im Teutoburger Wald. Sie verdankt ihren Namen einer Sage. Ihr zufolge hat dort früher eine Räuberbande gehaust. Ein Mord konnte geschichtlich aber nie nachgewiesen werden. Die Mordkuhle findet man direkt am Bielsteinweg nahe dem Truppenübungsplatz Senne und ist seit 1925 ein geschütztes Naturdenkmal. Im Winter suchen Fledermäuse Schutz in der Felsspalte, die sich in einer der Senke umgebenden Kalksteinwände befindet. Ein nahe gelegener Parkplatz an der Ecke Lopshorner Allee/Bielsteinweg ermöglicht auch jenen einen Besuch, die nicht so gut zu Fuß sind.
Koordinaten: 51° 54' 50.7" N, 8° 47' 40.93" E

Ruine Lopshorn

Das Jagdschloss Lopshorn war eine Sommerresidenz der Fürsten zur Lippe. Es wurde am 11. Juni 1945 von befreiten Kriegsgefangenen niedergebrannt, ebenso wie das alte Forsthaus Hartröhren. Von beiden Gebäuden ist heute leider nicht mehr viel erhalten. Die Ruine befindet sich auf britischem Hoheitsgebiet des Truppenübungsplatzes Senne. Inzwischen bemüht sich eine Initiative um Prinz Stephan zur Lippe um den Wiederaufbau des ehemaligen Jagdschlosses.
Koordinaten: 51° 54' 9" N, 8° 47' 16" E

Bielstein Sender

Die 290 Meter hohe Sendeanlage im Teutoburger Wald befindet sich auf dem Bielstein (401 m) und sendet seit 1951 Programme des WDR. Am 15. Januar 1985 stürzte der Sendemast in den umgebenden Wald, nachdem infolge von Vereisung und Sturmböen eine der stählernen Haltetrossen (Pardune) gerissen war. 1986 wurde ein neuer, 302 m hoher Sendemast errichtet, dessen Höhe sich durch spätere Umrüstung auf DVB-T (2006) auf 290 m reduzierte.
Koordinaten: 51° 54' 21,8" N, 8° 49' 18,4" E

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Fotografien

 
 
 

Band 1: Winterland

Band 2: Die Rückkehr